Der 28. April ist für die Penzberger Sozialdemokraten ein Tag, der nicht einfach so vorübergehen kann - ein Tag von tragischer und historischer Bedeutung.
Für den Ortsverein war es von jeher von größter Bedeutung, am 28. April an jene Menschen zu erinnern, die ihr Leben für die gerechte Sache haben lassen müssen.
Für das Jahr 2020 waren große Gedenkfeierlichkeiten angedacht, aufgrund der Corona-Krise ist nun allerdings alles anders gekommen als gedacht. Dennoch ist es dem SPD-Ortsverein ein wichtiges Anliegen, diesen Tag würdig zu begehen und der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken.
Wir mussten uns nun eine Gedenkfeier überlegen, die diesem Andenken gerecht wird und zugleich die Gesundheit der Menschen in der derzeitigen Situation nicht gefährdet. So haben wir in Zusammenarbeit mit der Stadt Penzberg, mit der Musikschule und der Stadt- und Bergknappenkapelle eine besondere Aktion initiiert:
Für die 16 damals ermordeten Mitbürger wird an 16 verschiedenen Orten der Stadt ihnen zum Gedenken Musik gespielt.
Was war ihr Vergehen!?
Am 28. April 2020 jährt sich das Grauen, das die Nationalsozialisten in Penzberg angerichtet haben, zum 75. Mal. Damals war im Radio die Meldung zu hören, dass der Krieg in Bayern vorbei sei. Der vormalige Bürgermeister Hans Rummer (SPD) und seine Kameraden haben unverzüglich reagiert und gehandelt– was ihnen jedoch zum Verhängnis wurde und sie das Leben gekostet hat. Sie mussten ihr Leben lassen, weil sie die Stadt und das Bergwerk als dessen Lebensgrundlage vor der Zerstörung bewahren wollten. Eine mutige und tapfere Entscheidung in einer Zeit, da das menschliche Leben ohne weiteres von den Nazis auf brutalste Art und Weise beendet werden konnte.
16 unschuldige Menschen, 16 Menschen, die an das Wohl der Stadt und ihrer Bürger gedacht und damit wo möglich viele Menschenleben gerettet haben.
Sieben dieser tapferen Frauen und Männer wurden erschossen, neun erhängt.
Die Nazis haben noch bis zur letzten Minute des Krieges gemordet und gewütet, besonders traurig dabei nur, dass ihnen dabei einige Penzberger geholfen haben, Bürger der Stadt als „unzuverlässig“ bei den Nazis anzuschwärzen.
Der 28. April 1945 ging als schwärzester Tag in die Geschichte unserer Stadt ein. Niemals darf diese Nacht, die das ganze Grauen des Nationalsozialismus so deutlich offenbart hat, in Vergessenheit geraten. Es muss auch eine Mahnung an alle sein, die heute die Ereignisse des Dritten Reiches verharmlosen und damit schlimmen Populismus betreiben. Wir müssen aus unserer geschichtlichen Verantwortung heraus stets wachsam bleiben und uns jederzeit entschieden gegen das Unrecht stellen. So etwas wie am 28. April 1945 kann und darf nie wieder geschehen!
Wir Sozialdemokraten haben uns damals gegen das Unrecht gestellt und wir werden es immer wieder tun! Daher wollen wir heute, 75 Jahre nach diesem schrecklichen und menschenverachtenden Vergehen, diesen Menschen gedenken.
Wir gedenken den Opfern:
Ihnen zu Ehren werden wir einen Kranz am Friedhof und einen Kranz am Denkmal an der Straße des 28. April 1945 niederlegen.
In tiefer Anteilnahme SPD-Ortsverein Penzberg